Inhalt -- Um 1700: Die Formierung der europäischen Aufklärung. Zwischen Öffnung und neuerlicher Schließung -- I. Öffnung und Schließung als Kategorien des historischen Bewusstseins und der (literatur-) historischen Forschung -- Um 1700 begann die ,offene Zukunft?. Zum Ausgang der Aufklärung von einer allgemeinen Unsicherheitserfahrung -- Verlagerte Problemhorizonte und produktive Problemlosungen. Altemativen zur Epochengeschichte -- II. Neue Handlungsspielräume und Rollen in der Öffentlichkeit
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The paper reconstructs the tension between the then emerging approach of emphasising authorial innovation and the traditional learned practice of adapting and reusing existing texts, which was cultivated in the early modern ars excerpendi. In 1717, a case of plagiarism occurred in the midst of a new historiographical genre (Reichshistorie) and attracted much attention. Complementing existing scholarship on early modern theories of plagiarism, the examination focuses on how learned communicative practice treated plagiarism. Contrary to the norm established in the discourse on plagiarism, the plagiariser and his work were not excluded from the respublica literaria. Instead, the case became part of academic memory, and was itself frequently reported in a plagiaristic manner. In closing, a comparative glance at the juridically-based treatment of a current case of plagiarism (a politician's dissertation of 2009) is taken. The paper argues that the contradiction between the theoretical norm and the actual eighteenth-century management of plagiarism resulted from the familiarity of unmarked "copying" in pre-modern scholarly practice. The paper shows that early modern learned culture, although characterised by Steven Shapin as a "moral economy," neither felt compelled to impose its crucial ethical norm in a case of open non-conformance, nor did it consistently observe this norm for routine processes. ; Publikationsfond MLU
Wie stellen sich aktuelle Tendenzen in der Zeitgeschichtsschreibung dar - im Vergleich mit dem auffällig gewachsenen Interesse literarischer Autoren für zeitgeschichtliche Themen? Welche Konvergenzen sind zu verzeichnen, und welche textsortenbedingten Differenzen bleiben? Sind die zeitgeschichtlichen Erzählmuster in diesem Umfeld vorwiegend konstant, oder gibt es strukturelle Veränderungen? Worauf lassen sich diese eventuell zurückführen?
Fundamentalkritik an der historistischen Annahme einer kohärenten, kontinuierlichen und sinnhaften Geschichte ist für die literarische Avantgarde um und nach 1900 ebenso charakteristisch wie für die Textwissenschaften des späten 20. Jahrhunderts. Doch hat sie weder hier noch dort zu einem völligen Verlust des Interesses an der 'Erforschung' und Darstellung geschichtlicher Konstellationen geführt. Wie kann dieses Paradox funktionieren bzw. welche Textstrategien sollen es entschärfen? Als zentrale Strategie zur 'Überwindung des Historismus' nehmen die hier behandelten Texte (Marie Eugenie delle Grazie: "Robespierre" 1894; Ricarda Ruch: "Der große Krieg in Deutschland" 1912-14; Alfred Döblin: "Wallenstein" 1920) einen Gattungswechsel vor: von der epistemologisch dem Historismus verwandten Form des realistischen Romans zum 'modernen Epos'. Sie bestätigen damit den geschichtstheoretischen Befund, daß Vorstellungen von bestimmten Geschichtsstrukturen und Textverfahren korrelieren, ja jene erst in diesen zur Geltung kommen. Dem Interpreten öffnet sich dadurch der Weg, das Ausmaß der Kritik am Historismus und der Ausbildung eines alternativen Geschichtsbegriffs in den Verfahren der Texte selbst zu analysieren.
Das hallesche Verlagsunternehmen Johann Justinus und Johann Jacob Gebauer : ein Baustein zur transnationalen Buchhandels- und Verlagsgeschichte im 18. Jahrhundert / Christine Haug -- Das Firmenarchiv des 18. Jahrhunderts als Ausgangsbasis verlagshistorischer Forschung / Ute Schneider -- Das "geheime Buch" im Verlagsnachlass Gebauer-Schwetschke : Korrespondenz zwischen Verleger und anonymem Autor im ausgehenden 18 Jahrhundert / Manuel Schulz -- Überwiegend Übersetzungen : historische Publikationen im Gebauer-Verlag (1744-1771) : zugleich eine Fallstudie zu einigen Strukturproblemen der deutschen Aufklärungshistoriographie / Daniel Fulda -- Von der Theologie zur Naturwissenschaft : das Verhältnis des Gebauer-Verlags zu den romanischen Kulturen und die Übersetzung von Torrubias spanischer Darstellung der Erdgeschichte / Thomas Bremer -- "Herr von Trattner ist gar ein harter Zahler ..." : die Geschäftsbeziehungen Gebauers zu Trattner und anderen Wiener Buchhandlungen vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen Netto- und Reichsbuchhändlern / Johannes Frimmel -- Gebauers Geschäftsverbindungen im südlichen Ostseeraum zwischen Stettin und St. Petersburg / Marcus Conrad -- Das Potential des Verlagsarchivs Gebauer-Schwetschke für die Erforschung der ungarischen Buchgeschichte im 18. Jahrhundert / Petronela Bulková -- Thomasius und Weidmann : ein aufstrebender Autor und sein Verleger / Martin Kühnel -- Das Verlagsprogramm der Buchhandlung des Waisenhauses zu Halle im 18. Jahrhundert / Brigitte Klosterberg -- Halle als medialer Standort zur Zeit der Aufklärung : das Verlagshaus Gebauer und die halleschen Zeitschriften 1747-1810 / Anne Purschwitz
Der Band durchleuchtet das keineswegs einfach oppositive Verhältnis von Freiheit und Zwang, wie es sich seit der Formierung der Moderne in der Aufklärung entwickelt hat – politisch, philosophisch, anthropologisch, ästhetisch. Freiheit und Zwang stellen nur auf den ersten Blick binäre Gegensätze dar. Das eine kann graduell und oft unmerklich in das andere übergehen, und beide sind ohne das jeweils andere nicht denkbar. Häufig stehen Freiheit und Zwang in einem – negativen oder positiven – dialektischen Verhältnis zueinander, in dem sie sich gegenseitig bedingen und steigern oder aber unterminieren. Oder sind Freiheit und Zwang in der Moderne sogar zunehmend ununterscheidbar geworden? Der Band verleiht diesem schillernden Vexierbild in vier Abteilungen Ordnung und Struktur: I. Politik und Ökonomie, II. Institutionen und Lebensführung, III. Physiologische Dimensionen, IV. Ästhetische Verhandlungen.
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Geological surveys have a wide range of tasks for their countries: to map the geology and to assess the georesources potential for metallic ores, industrial minerals, geothermal energy, fossil fuels, aggregates and groundwater. In Europe, most countries founded geological surveys around the mid-nineteenth century in order to create an overview of the geological resources they wanted to exploit. In Switzerland, at that time, the industrial revolution triggered a tremendous demand for infrastructure and energy raw materials. However, no national georesources institution was established when the nation-forming process among the 25 cantons culminated in the foundation of the Swiss Federal State in 1848. The Swiss Geological Survey was founded 138 years later in 1986. How did Switzerland map the country, assess the resource potential and provide fundamental data for land use planning without such an organisation? This paper elaborates on the evolution of Swiss institutions mandated to study the geological resources, with a focus on the Swiss Geotechnical Commission (SGTK, 1899-2018). Given the low financial resources, no long-term nation-wide investigation programs could be implemented. The commission's study program was mainly driven by external societal and political factors. World War I for example reactivated the search for coal which was intensively exploited during those years. Before and during World War II, the focus temporarily shifted to oil and gas exploration. From 1970 onwards, SGTK was involved in several applied research projects and collaborations with various industry partners. In this paper, we revisit the key turning points in the evolution of the commission's investigation program, including related financial and organisational aspects, and discuss how Switzerland's federalistic structure influenced the geological survey activities. The history of the SGTK represents an exemplification of how a nation managed its geological survey activities, until 1986 in the absence of a geological survey and ...